Die Miller-Heiman-Methode: Strategisches Verkaufen im modernen Vertrieb

Als Vertriebsexperte möchte ich Ihnen die Miller-Heiman-Methode vorstellen und erläutern, warum sie auch in der heutigen digitalen Welt noch relevant ist.

Die Miller-Heiman-Methode, entwickelt von Robert Miller und Stephen Heiman, ist ein strukturierter Ansatz für strategisches Verkaufen. Sie basiert auf der Idee, dass Kunden nicht einfach ein Produkt oder eine Dienstleistung kaufen, sondern ein Lösungskonzept.

Wie funktioniert die Miller-Heiman-Methode?

  • 1. Fokus auf Zuhören: Statt mit einer Verkaufspräsentation zu beginnen, liegt der Schwerpunkt darauf, die Vorstellung des Kunden vom Produkt zu verstehen
  • 2. Gezielte Fragestellungen: Die Methode nutzt fünf Fragekategorien, um die Kundenbedürfnisse zu ermitteln:
  • Bestätigungsfragen
  • Fragen zu neuen Informationen
  • Fragen zur Einstellung
  • Fragen zu Problemen
  • Fragen zu Auswirkungen
  • 3. Verkaufstrichter: Ein dreistufiger Prozess zur Qualifizierung von Verkaufschancen
  • 4. Identifikation von Kaufbeeinflussern: Erkennen und Ansprechen aller relevanten Entscheidungsträger im Unternehmen
  • 5. “Blue Sheet”-Strategie: Ein Werkzeug zur Analyse und Verbesserung von Verkaufschancen

Warum die Miller-Heiman-Methode auch in der Online-Welt relevant ist

  1. Strukturierter Ansatz: In einer Zeit, in der Kunden oft selbstständig recherchieren, hilft die strukturierte Herangehensweise, den Verkaufsprozess zu optimieren
  2. Kundenorientierung: Der Fokus auf das Verstehen der Kundenbedürfnisse ist in der digitalen Welt, wo persönlicher Kontakt oft eingeschränkt ist, besonders wichtig
  3. Ganzheitliche Betrachtung: Die Methode berücksichtigt alle Stakeholder im Kaufprozess, was in komplexen B2B-Szenarien auch online relevant bleibt
  4. Anpassungsfähigkeit: Die Grundprinzipien lassen sich auf digitale Vertriebskanäle übertragen

Vertrieb in der Online-Welt

Die Miller-Heiman-Methode kann effektiv in den Online-Vertrieb integriert werden:

  1. Digitale Bedarfsanalyse: Nutzen Sie Online-Umfragen, Webinare und virtuelle Meetings, um die Kundenbedürfnisse zu ermitteln
  2. Content Marketing: Erstellen Sie zielgerichtete Inhalte, die auf die verschiedenen Kaufbeeinflusser zugeschnitten sind
  3. Social Selling: Nutzen Sie soziale Medien, um Beziehungen aufzubauen und Einblicke in die Kundenbedürfnisse zu gewinnen
  4. Datenanalyse: Verwenden Sie CRM-Systeme und Analytics-Tools, um den Verkaufstrichter zu optimieren und Verkaufschancen zu bewerten
  5. Virtuelle Präsentationen: Passen Sie Ihre Verkaufspräsentationen an Online-Formate an, ohne den Fokus auf das Zuhören und Verstehen zu verlieren

Die Miller-Heiman-Methode bietet auch in der digitalen Ära einen wertvollen Rahmen für strategisches Verkaufen. Durch die Anpassung ihrer Prinzipien an Online-Vertriebskanäle können Unternehmen weiterhin von diesem bewährten Ansatz profitieren. Der Schlüssel liegt darin, die Kernprinzipien des aktiven Zuhörens, der ganzheitlichen Betrachtung des Kaufprozesses und der strategischen Analyse von Verkaufschancen in die digitale Welt zu übertragen.

Die Miller-Heiman-Methode im Detail

Schlüsselpersonen im Verkaufsprozess

Die Methode identifiziert vier wichtige Rollen im Kaufprozess des Kunden:

  1. Wächter: Kontrollieren den Zugang zu Entscheidern. Oft Assistenten oder Mitarbeiter im mittleren Management.
  2. Entscheider: Haben die letztendliche Befugnis, den Kauf zu genehmigen.
  3. Anwender: Personen, die das Produkt oder die Dienstleistung tatsächlich nutzen werden.
  4. Coach: Ein interner Fürsprecher, der den Verkaufsprozess unterstützt und wertvolle Einblicke liefert.

Rote Flaggen und Stärken

Die Methode legt großen Wert darauf, potenzielle Hindernisse (“Rote Flaggen”) und Verkaufschancen (“Stärken”) zu identifizieren:

  • Rote Flaggen: Mögliche Probleme oder Einwände, die den Verkauf gefährden könnten. Beispiele sind Budgetbeschränkungen, konkurrierende Lösungen oder interne Widerstände.
  • Stärken: Positive Faktoren, die den Verkauf begünstigen. Dies können bestehende Beziehungen, erkannte Bedürfnisse oder Unzufriedenheit mit aktuellen Lösungen sein.

Weitere Kernelemente

  1. Blue Sheet: Ein strategisches Analysewerkzeug, das hilft, Verkaufschancen zu bewerten und Strategien zu entwickeln.
  2. Verkaufstrichter: Ein dreistufiger Prozess zur Qualifizierung von Verkaufschancen (Neue Möglichkeit, Echte Möglichkeit, Gewinnbare Möglichkeit).
  3. Win-Loss-Analyse: Systematische Überprüfung gewonnener und verlorener Geschäfte, um kontinuierlich zu lernen und sich zu verbessern.

Anwendung in der Praxis

  1. Gründliche Vorbereitung: Vor jedem Kundenkontakt werden alle verfügbaren Informationen analysiert und eine maßgeschneiderte Strategie entwickelt.
  2. Aktives Zuhören: Der Fokus liegt darauf, die wahren Bedürfnisse und Motivationen des Kunden zu verstehen, statt sofort zu präsentieren.
  3. Lösungsorientierung: Anstatt Produkte zu verkaufen, werden maßgeschneiderte Lösungskonzepte entwickelt.
  4. Stakeholder-Management: Alle relevanten Entscheider und Einflussnehmer werden identifiziert und gezielt angesprochen.
  5. Kontinuierliche Anpassung: Die Verkaufsstrategie wird basierend auf neuen Erkenntnissen und Feedback ständig verfeinert.

Die Miller-Heiman-Methode bietet einen strukturierten Ansatz, der besonders in komplexen B2B-Verkaufssituationen effektiv ist. Sie hilft Verkäufern, den gesamten Entscheidungsprozess des Kunden zu verstehen und zu beeinflussen, anstatt sich nur auf einzelne Kontaktpunkte zu konzentrieren. Durch die systematische Analyse von Stärken und potenziellen Hindernissen können Verkäufer proaktiv agieren und ihre Erfolgschancen deutlich erhöhen.

Weitere Rückschlüsse ziehen nach einen Kundenbesuch Teil 2

Im ersten Teil habe ich Ihnen dargelegt wie wichtig es ist nach einen Kundentermin das Gespräch nachzubereiten.

Aus den Erkenntnissen und Nachbereitung können Sie dann das weitere Vorgehen sowie Strategien entwickeln.
Oft fällt es einen wenn man darüber nachdenkt wie Schuppen von den Augen und entdeckt hier und da warum, weshalb und wieso es nicht so gelaufen ist wie geplant.

Nutzen Sie diese Gelegenheit ebenso um Ihre vertriebliche Fertigkeiten zu checken und zu verbessern.

Ein Fehler kann man machen aber möglichst kein zweites Mal.

  1. Welche Punkte und Themen müssen noch besprochen werden?
  2. Welches Potential besteht für Empfehlungen sind vorhanden
  3. Welche Ziele die mir vorgenommen habe sind erreicht worden?
  4. Warum habe ich bestimmte Ziele nicht erreicht?
  5. Wer oder welche Abteilung kann mit wem?
  6. Welchen Eindruck hatten Sie nach dem Gespräch?
  7. Wie wirkten Sie im Gegenzug auf Ihren Kunden?
  8. Welche Reaktionen haben Sie bei Ihren Kunden beobachtet?
  9. Welche Informationen benötige ich noch?
  10. Welches weitere Vorgehen wurde vereinbart?

Hier finden Sie den Link zum ersten Teil Rückschlüsse ziehen nach einen Kundenbesuch.

Rückschlüsse ziehen nach einen Kundenbesuch Teil 1

Nicht nur die Vorbereitung ist für ein Kundengespräch wichtig sondern auch die Nachbereitung. Besonders im B2B-Bereich ist es normal mehrere Gespräche zu haben. Fakten, wichtige Bemerkungungen des Kunden sind präsent und viele andere Eindrücke. Wenn Sie nun zum nächsten Termin eilen oder sich andere Tätigkeiten widmen geraten unerläßliche Punkte in Vergessenheit. Daher sollten Sie während des Gesprächs Notizen machen und direkt nach dem Gespräch. Planen Sie genügend Zeit ein.

Tip: Nutzen Sie ein Schreibbuch, gelernt habe ich das von Ingenieuren. Später wenn sich ein Kunde an eine Zusage oder Abmachung nicht erinnert dann holen Sie es hervor und zeigen es ihm.

Im Regelfall erkennt der Kunde das an oder erinnert sich daran, da er gesehen hat wie sich das notiert haben im Gespräch. Sobald Sie im Büro sind ergänzen und analysieren Sie das Gespräch.

Sie können ein Soll-Ist-Vergleich anstellen. Checken ob Sie Ihre Ziele erreicht haben, die Sie sich vorgenommen haben. Wenn nicht, warum und welche Maßnahmen noch ergriffen werden können.

Stellen Sie sich folgende Fragen:

  1. Welcher Kundentyp?
  2. Wurden das Interesse des Kunden geweckt?
  3. Welche Bedürfnisse des Kunden konnte ich bedienen?
  4. Hat sich der Kunde am Gespräch beteiligt und Vorschläge gemacht?
  5. Habe ich genügend Fragen gestellt?
  6. Welche Soft Facts habe ich erfahren (Hobbies, Kinder, Interessen etc.)?
  7. Welche Hard Facts habe ich erfahren (Kennzahlen, Umsatz, Namen, Prozesse etc.)?
  8. Welche Kaufimpulse sind wichtig?
  9. Welche Vorteile oder Nachteile hat unserer Angebot aus der Sicht des Kunden?
  10. Welche Ansatzpunkte sind erkennbar für Cross Selling und Up Selling?

Hier finden Sie den Link zum zweiten Teil weitere Rückschlüsse ziehen nach einen Kundenbesuch.

Einige nützliche Tips wie und wo finden mich Entscheider

Die immer wieder gestellte Frage ist wie erreiche ich die Entscheider.

Dabei liegt eine Lösung doch ganz nahe: im Internet. Die Entscheider ziehen zur Information und suche längst das Internet zu Rate.

Eine Studie von Virtual Identity zeigt 85% der Entscheider im B2B-Breich hat einen oder mehrere Lieferanten rein durch das Internet gefunden.

Daher müssen Informationen entsprechend bereit gestellt werden damit diese wichtigen Entscheidungsträger sie finden und damit auch Sie.

Noch gültig aber durch Social Media inzwischen angezählt sind die Suchmaschinen. Sie müssen durch Suchmaschinenmarketing Ihre Plazierung Ihres Unternehmen und Produkte sowie Dienstleistungen stetig verbessern damit Sie an promimenter Stelle stehen wenn nach bestimmten Suchbegriffen gesucht wird.

Das bedeutet letztlich auf der ersten Seite und am besten unter den ersten 6 Plätzen. Im B2B-Bereich ist es legitim Anzeigen zu schalten um zusätzlich oder um dadurch überhaupt einen Top-Platz in der Suchtrefferliste zu erhalten. Das kann man praktizieren bis man mit der Optimierung des Suchmaschinenmarketing soweit ist.

Stellen Sie jede erdenklich für den Entscheider nützliche Informationen wie Präsentationen, Fallbeispiele, technische Datenblätter, Produktvideos, und Whitepapers auf Ihrer Homepage zur Verfügung. Sie müssen leicht auffindbar sein und leicht zu downloaden sein. Sinnvoll kann eine thematische Paketierung in einer Datei sein.

Nutzen Sie Social Media wie Youtube, MyVideo, Twitter, Facebook und Blogs um Ihre Informationen an anderer Stelle zu promoten indem Sie diese nicht werblich sondern informativ bereitstellen.

Beteiligen Sie sich sachlich am Dialog wenn Ihre Firma im Social Media genannt wird. Helfen Sie wo immer Sie können mit Ratschlägen und Lösungen auch wenn es nicht Ihre betrifft Produkte sind. Die positiven Eindrücke werden die Entscheider dazu bewegen auch mal über Ihre Produkte oder Dienstleistungen nachzudenken.

Machen Sie es den Entscheidern einfach Sie zu kontaktieren indem Sie überall Ihre Kontaktdaten und Ansprechpartner leicht auffindbar plazieren.

Kurz vorgestellt, die meist genutzten Social Media Dienste

In der Kommunikation und den Dialog im Social Media ist es sehr wichtig die passenden Dienste für sein Unternehmen zu wählen. Es kann sein, dass alle Kanäle genutzt werden können aber Sie nicht müssen. Ein wichtiges Kriterium ist immer wo hält sich Ihre Zielgruppe auf oder wo ist Ihre Konkurrenz.

Dort sollten Sie auch sein. Die primären Ziele für Ihr Unternehmen können sein Imageverbesserung, Kundenkontakt, Kunden-Feedback, Vorstellung von Neuheiten, Neukundengewinnung, Erhöhung der Kundenbindung, Umsatzsteigerung, Produktoptimierung und andere. Hier gilt als Grundsatz keine eigene Vermarktung sondern Informationen bereitstellen und das Vertrauen gewinnen.

1. Blogs

Sind sehr gut geeignet das Unternehmen und seine Produkte vorzustellen. Sie streuen Ihre Informationen in der breiten Öffentlichkeit. Ihr Einzugsgebiet kann sich erheblich erweitern auch über die Grenzen des Landes.

Es gibt verschiedene Formen von Blogs von Fach-, Firmen-, Geschäftsführer- (Imageaufbau und Themenbereich abdecken) und Kundenblogs (Kundendienst).

Mehr dazu lesen Sie hier firmeneigener Blog.

2. X/Twitter

Ein Microbloggingdienst mit dem Sie kurz und schnell Nachrichten sowie Mitteilungen verschicken können.  Sehr gut geeignet für Kundendienst und Sonderaktionen . Direkte Kommunikation in Echtzeit.

Mehr Infos lesen Sie hier zu Twitter.

3. Netzwerke

Zur Kontaktpflege wie z.B. XING, Linkedin, Instagram wkw (Wer-kennt-wen) StudiVZ und Facebook sind nicht mehr wegzudenken. Geeigntet für fast alle oben genannten Primärziele.

In Facebook verbringen immer mehr Nutzer Ihre Zeit und ziehen den anderen Netzwerken immer mehr User ab.

4. Wikis

Wissenmanagement durch ein Contentmanagementsystem gesteuert, deren Inhalte von den Benutzern nicht nur gelesen werden sondern auch online direkt geändert werden können.

Bekannteste System ist Wikipedia. Dient der Vertrauensbildung, Kundenbindung und Wissenaustausch. Es kann auch intern als geschlossenes (für Kunden oder Mitarbeiter) System genutzt werden. Ideal für den Wissensaustausch.

Doch Vorsicht gilt es doch ein festes Regelwerk zu haben, da jeder Schreib- und Leserechte hat.

5. Foto- und Video-Portale

Mit diesen Plattformen können Sie interessante Firmenfotos oder Videos einzustellen und teilen. Es gibt Dienste, die nur Fotos, nur Videos oder beides bereitstellen z.B. FlickR, Fotolog, zoomr, fotocommunity, Picasa-Webalben, myvideo, Youtube und sevenloads.

Verlinken Sie von diesen Diensten auf Ihre Website um Backlinks zu erzeugen, die suchmaschinenrelevant sind.

6. Social Bookmarking

Sind Internet-Lesezeichen die von den Nutzern öffentlich im Internet abgelegt werden und man gemeinsam zugreifen kann bzw. austauscht.

Gemeinsam werden Sie von den Nutzern indexiert, bewertet, kommentiert, verschlagwortet und kategorisiert Der Zugriff erfolgt per Webbrowser. Diese Portale sind oft Trendmesser.

Sie dienen oft eine Webseite bekannter zu machen. Die bekanntesten sind Delicious, Digg, diigo, Stumbleupon, icio, Mister Wong, ShortNews, Webnews oder YIGG.

ww.socialmedia2success.de/32/warum-twitter-nutzen/